Politik & Wirtschaft zum Anfassen

Politik & Wirtschaft zum Anfassen

Am 13. Juni machten sich 45 politisch interessierte und motivierte Schüler der elften Klasse zum Kloster Banz, in Bayern, auf. Dort erwartete sie ein Wissenserwerb der etwas anderen Art: das Planspiel POL&IS.

Nach der Wahl des UN- Generalsekretärs, der Weltbank, der NGO’s (non-governmental organizations), bestehend aus Greenpeace und Amnesty international, sowie der Weltpresse, begann die Auslosung der einzelnen Länder, beziehungsweise der Zuständigkeitsbereiche der einzelnen Schüler. Nachdem für die verschiedenen Regionen der Regierungschef, der Staatsminister, der Umweltminister und der Wirtschaftsminister festgelegt wurden, folgte eine kurze Einweisung in den Ablauf des Planspiels: vor dem Beginn jedes POL&IS-Jahres füllen die zuständigen Minister ihre jeweiligen Formulare aus, in denen sie festlegen, wie sich ihre Region im folgenden Jahr bezüglich Umwelt, Krisenmanagement, Regierungshandlungen und der Börse verhält. Nach einer einführenden  Versammlung zur internationalen Information, bei der grundlegende Ziele für das Jahr formuliert wurden, folgten Verhandlungen, die sowohl zwischen den Regionen selbst, als auch zwischen den Regionen und den weiteren Institutionen stattfanden. Diese Verhandlungen wurden kontinuierlich von der Weltpresse dokumentiert und Informationen darüber veröffentlicht. Am Ende eines jeden Jahres fand eine abschließende Versammlung statt, bei der die Regionen und die weiteren Institutionen ein Resümee des vergangenen Jahres zogen und ihre Zielerreichung selbst beurteilten. Dieses Vorgehen wirde für jedes POL&IS Jahr wiederholt.

Das erste POL&IS-Jahr begann mit der Konferenz zur internationalen Information, die vom UN-Generalsekretär Moritz Pflügner eröffnet wurde. Dieser formulierte die Ziele seiner Institution für das folgende Jahr. Er endete mit dem motivierende Zitat: „Wir haben nur einen Planeten, auf dem wir zuhause sind. Erhalten wir diesen!“ Im Folgenden stellten sich die Weltpresse, die Weltbank sowie die einzelnen Regionen vor und gaben Informationen zu ihren jeweiligen Vorhaben in jeglicher Hinsicht für das bevorstehende Jahr. Nun ging es in die einzelnen Regionen. Es wurde besprochen, diskutiert, Defizite und Lücken aufgesucht, Verbesserungsmöglichkeiten in wirtschaftlicher und politischer Sicht gebracht und auch Programme zum Schutz der Umwelt wurden erarbeitet. Als alle Absprachen zwischen den Vertretern in einer Region getroffen waren, trafen sich alle Wirtschaftsminister, Staatsminister und Regierungschefs aller Gebiete um nun Verträge, Abkommen und Pakte zu schließen, die sie finanziell und wirtschaftlich absichern sollten. Außerdem beschäftigten sich die Weltbank und die Wirtschaftsminister ein weiteres Mal an der Börse um die finanzielle Lage aller Regionen zu überwachen. Auch die Staatsminister setzten sich zusammen, um in Krisengebieten auf der gesamtem Welt einzugreifen. Sie versuchten mit allen Mitteln Terrorismus und Korruptionen zu bekämpfen. Auch die NGO’s waren wieder aktiv und versuchten alles um die Umwelt ein Stück zu verbessern. Alle Verhandlungen, Besprechungen und Absprachen wurden von der Weltpresse verfolgt und in den täglichen Eilmeldungen zusammengefasst, welche für alle sichtbar gemacht wurden. Nachdem alle Kurzberatungen, Verträge und Einsätze besprochen und durchgeführt waren ging es nun ein zweites Mal zu einer internationalen Information über. Alle Regionen berichteten über Ergebnisse aus dem vergangenen POL&IS Jahr und stellten neue Ziele für das nächste Jahr auf. Auch die Weltbank, die Weltpresse und die NGO’s stellten ihre Erkenntnisse vor. Neue Geschehnisse, die alle Regionen in irgendeiner Art und Weise betrafen, wurden nach der internationalen Information vorgestellt. Für einige Gebiete hießen diese Nachrichten Mehreinkommen. Andere verloren mit diesen Vorkommnissen in ihren Gebieten allerdings auch an Gütern oder Zentren. Dies brachte eine gute Überleitung in ein neues POL&IS Jahr, in dem die neuen Ziele in Angriff genommen und die Krisen gelöst werden konnten.

Nach einem anstrengenden Tag voller Verhandlungen und Gesprächen konnte man sich perfekt in unserer Unterkunft ausruhen. Das Ambiente war wunderschön, auch wenn man „abgeschottet von der Außenwelt“ war und man sich eigentlich nur auf dem Gelände des Klosters bewegen konnte, da nichts anderes in der Nähe war. Durch das Schwimmbad, die Sauna und das Dampfbad waren die entspannenden Abende allerdings gesichert und es konnte sich niemand beklagen. Durch Fernseher in den Aufenthaltsräumen und im sogenannten ‚Bierstübla‘ war es den Fußballbegeisterten unter uns möglich die EM zu verfolgen. Auch die Zimmer waren ausreichend, groß und schön eingerichtet. Vor allem von der Verpflegung hier waren alle begeistert. Angefangen von einem weitreichenden Frühstücksbuffet bis hin zu Spargelsuppe, Schnitzel und Spareribs war alles dabei.

Insgesamt konnten wir in den vier Tagen drei POL&IS Jahre simulieren, in denen wir lernten, Entscheidungen zu treffen, Verantwortung zu übernehmen und unsere Region zu vertreten. Wir alle konnten uns einen kleinen Einblick verschaffen wie Verhandlungen in den Regierungen ablaufen und diejenigen, die vorher noch nicht viel mit Politik zu tun hatten, konnten neue Erkenntnisse gewinnen. Auch wenn einige mit ihren Regionen, Mitstreitern oder ihren Rollen nicht hundertprozentig zufrieden waren und die Arbeitsphasen teilweise etwas langatmig waren, kann man sagen, dass jeder aus diesen Tagen etwas mitgenommen hat und das Interesse an politischen Angelegenheiten bei einigen gestiegen ist.

Am 16. Juni um 14.15 Uhr Uhr machten wir uns dann wieder auf den Heimweg. Im Endeffekt war es eine erfolgreiche Bildungsfahrt und wir würden es begrüßen, wenn diese in den nächsten Jahren in der Klassenstufe elf weitergeführt werden würde. Natürlich gab es kleine Mängel, welche allerdings durch schon vorhandene Ideen der Lehrer, kompensiert werden könnten. Wir wünschen den zukünftigen Regierungen beim Simulieren von POL&IS viel Erfolg und Spaß. Zuletzt wollen wir uns bei den Lehrerinnen bedanken, die uns bei der Fahrt begleitet haben, Frau Ludwig, Frau Uthleb und Frau Neumann und bei den beiden Jugendoffizieren, Norman Sehmisch und Stefan Siegmann, die uns durch das gesamte Planspiel geführt haben.

Annalena Luther (A17/1) und Marlene Ludwig (Abiturientin 2016)

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